Wie ich zu Pilzen kam
Für mich ist das, was ich in meinen täglichen Mahlzeiten zu mir nehme, mein wichtigstes Tool, um eine optimale Gesundheit und somit auch einen optimalen Körper zu erreichen. Nicht umsonst gebe ich mir mit der Auswahl und der Zubereitung meiner Lebensmittel so viel Mühe.
Ich möchte meinem Körper mit dem, was ich Essen etwas "nährendes" bieten und mich nicht mit schlecht produzierten Lebensmitteln oder zu großen Mengen überlasten sondern meinem Körper etwas zuführen, was Wirkstoffe enthält, die im helfen maximal gut zu funktionieren. Quasi Superfoods, auch wenn ich diesen Begriff durch den Missbrauch diverser Medien langsam selbst nicht mehr hören kann. Ich meine damit Lebensmittel, die mich nicht nur satt machen und Energie liefern (bspw. aus Kohlenhydraten und Fetten) sondern mir auch noch Wirkstoffe liefern, die mich scharfsinniger machen, meine Verdauung unterstützen oder mein Immunsystem und meinen Stoffwechsel steigern. Und das am liebsten noch integriert in verdammt gut schmeckende Gerichte. Kein Lebensmittel erfüllt dies für mich mehr als funktionelle Pilze.
Die Liste der Vitalstoffe in funktionellen Pilzen (häufig auch "Heilpilze" genannt) ist faszinierend. Sie sind eine großartige Quelle für Vitamin D, Biotin, Pantothensäure, Selen, Kupfer, Riboflavin und vielen weiteren medizinischen Wirkstoffen, die eben zu den oben genannten Leistungsverstärkenden Effekten führen.
Reishi
lat. Ganoderma lucidum
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guter Schlaf
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weniger Stress
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reine Haut
Reishi ist ein Baumpilz und wohl einer der bekanntesten und am besten erforschten Heilpilze. Wenn man schon einmal irgendwas von Heilpilzen gehört hat, dann meistens von dem Reishi oder "ling-zhi", der Name, unter dem er in China bekannt ist und dort seit mindestens 2000 Jahren verehrt wird. Reishi war im historischen China nur dem Wohlstand vorbehalten. Er findet sich daher noch häufig in Zeichnungen oder auf Decken und Wandteppichen, wo er Kopfbedeckungen und Kronen verziert. Er galt dort als "die Königin der Pilze" und "der Pilz des ewigen Lebens". Zurecht, denn Reishi hat die Eigenschaft dein Immunsystem zu unterstützen und oxidativen Stress zu reduzieren. Er hilft daher auch bei Allergien und Hautproblemen.
Für mich war Reishi der erste Pilz mit dem ich mich vertraut gemacht habe und er ist nach wie vor mein Lieblingspilz. Ich trinke ihn vorzugsweise abends als natürliche Regenerations- und Einschlafhilfe, entweder im Kakao oder als Tinktur für den Tee.

Lion's Mane oder der "Löwenmähnen" Pilz wächst auf Totholz und hat tatsächlich Ähnlichkeit mit der Mähne eines Löwen. Die medizinische Wirkung von Lion's Mane ist unverwechselbar und in keinem anderen Heilpilz in dieser Form zu finden, denn Lion's Mane hat die Fähigkeit, die Nervenzellen im Körper zu reparieren und auch vollständig zu regenerieren!
Das ist deswegen so wertvoll, weil unsere Nervenzellen (Neuronen) uns zu jeglicher Form von motorischen und kognitiven Fähigkeiten verhelfen. Also kurz gesagt, ohne funktionierende Neuronen kannst du dich weder bewegen noch denken! Die Vorstufe davon kennen wir, denn diese zeigt sich bswp. in Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer und Demenz. Lion's Mane ist dafür bekannt, die Auswirkungen dieser Krankheiten abzumildern und allgemein (d.h. auch in gesunden Menschen) die kognitiven Fähigkeiten (Lernen, Gedächtnis) erheblich zu verbessern. Lion's Mane ist daher die ideale Unterstützung bei Lernphasen und allen Tätigkeiten, die Konzentration erfordern. Ich trinke ihn gerne morgens als Upgrade in meinen Kaffee oder meinen grünen Tee.
Lion's Mane
lat. Hericium erinaceus
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mehr Fokus
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schneller lernen
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besseres Gedächtnis

Chaga
lat. Inonotus obliquus
Wenn Reishi die Königin der Pilze ist, dann ist Chaga der unersetzliche und respektierte König der Pilzwelt. Die Verwendung von Chaga geht zurück bis ins 12. Jahrhundert der russischen Volksmedizin (und vermutlich noch weiter). Er wird als Allround Heilmittel für fast alles eingesetzt. Wegen der in Chaga enthaltenen Betulinsäure, wird er aber vor allem als Heilmittel gegen Krebs und Magen-Darm-Probleme geschätzt.
Chaga wächst an Birken im rauen Norden. Wegen seiner belebenden Wirkung und der schwarzen Farbe trinkt man ihn dort gerne als Kaffeeersatz. Und so trinke auch ich meinen Chaga, als Ersatz oder zumindest als Zugabe für meinem Kaffee. Der erdige, würzige Geschmack erinnert mich sofort an den nordischen Wald. Hinzu kommt, dass eine Tasse mit doppelt extrahiertem Chaga etwa 53 Mal so viel Antioxidantien wie eine Hand voll Heidelbeeren enthalten kann! Das ist großartig, denn Antioxidantien helfen uns mit alltäglichen Stress und negativen Umwelteinflüssen besser zurecht zu kommen. Ich trinke Chaga an etwa 5 von 7 Tagen in der Woche und habe den Eindruck, dass sich dies vor allem positiv auf meine Verdauung ausgewirkt.
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Darmgesundheit
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Abwehr von Erkältungen
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belebend und stärkend
Cordyceps ist ein merkwürdiger Pilz, denn er wächst im Körper einer toten Raupe heran, die er zuvor infiziert hat. Klingt makaber und abstoßend, aber das ist die Realität und passiert gar nicht mal so selten in der Natur. Man hat es inzwischen auch geschafft, Cordyceps im Labor zu züchten. Dafür musste vorher niemand im hohen Gras Raupen fangen gehen. Jedoch deuten Studienergebnisse darauf hin, dass die energiespendenden Eigenschaften des Cordyceps aus Wildsammlungen wesentlich stärker sind.
Wenn man den historischen Überlieferungen glauben darf, dann wurde der Effekt erstmals durch die Yaks im tibetischen Hochland entdeckt, die auf einmal so ausgelassen und fröhlich wirkten, nachdem sie auf mit Cordyceps bewachsenen Wiesen grasten. Der Cordyceps töten seinen Raupenwirt und zieht alle wichtigen Nährstoffe aus ihm bevor dieser dann verendet. Das macht der Pilz so erfolgreich, dass er sogar als natürliches Doping Mittel bei Olympia eingesetzt wurde. Er erhöht die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung und gibt frische Energie. Ich nutze Cordyceps gerne vor einem Workout und gebe ihn als Pulver oder Tinktur in meinen Tee. Cordyceps Extrakt hat einen malzig-milden Geschmack und lässt sich daher auch gut in Rezepten verarbeiten.
Cordyceps
lat. Ophiocordyceps sinesis
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bessere (sportliche) Performance
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fördert die Durchblutung
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mehr Sauerstoff
im Blut
Shiitake
Der Shiitake ist wohl der erste Pilz auf dieser Seite der auch nach einem aussieht. Im Gegensatz zu Chaga, Reishi und Cordyceps hat der Shiitake einen weichen Fruchtkörper der in der Pfanne angebraten zu einem köstlichen Gericht verarbeitet werden kann. Shiitake ist vor allem für seine Immunstärkenden Eigenschaften bekannt und weltweit einer der meist kultivierten Pilze. Ich fragte mich immer schon, warum es bei uns im Supermarkt immer nur die langweiligen Champignons gibt, die nur halb so gut schmecken und nicht mal ansatzweise so wirksam sind wie der Shiitake.
Einer der wertvollen Inhaltsstoffe in Shiitake ist Lentinan, welches die weißen Blutkörperchen stimuliert, die Infekte bekämpfe. Shiitake wird daher auch bei der Linderung von HIV und Lebererkrankungen eingesetzt. Der Zustand unserer Leber spiegelt sich häufig in unserem Äußeren wider, wodurch der Shiitake in höheren Konzentration auch ein gutes Hautbild fördert und sogar Akne verbessern kann. Ich verwende Shiitake etwa alle 1 bis 2 Wochen in einem meiner Lieblingsrezepte. Er lässt sich genauso zubereiten wie gewöhnliche Champignons. Also worauf wartest du? Ersetz den langweiligen Champignon mit Shiitake!
lat. Lentinula edodes
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stärkt das Immunsystem
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unterstützt
die Leber -
verbessert
das Hautbild